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Auktionserfolge
Jakob Philipp Hackert (1737 - 1807)

"Küstensturm"

Öl auf Leinwand. 48 x 63,5 cm. Signiert und datiert "Ja. Philippe Hackert f. á Rome 1773" unten rechts
Provenienz:Aus Privatbesitz, Rheinland
Auktionsergebnis: 87.000 €
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Zu dieser Arbeit von Jakob Philipp Hackert

Jakob Philipp Hackert gelangte im Dezember 1768 nach Rom. Zuvor verbrachte er von 1765 bis 1768 drei Jahre in Paris. Bis zu seiner Berufung an den Hof des Bourbonen Königs Ferdinand IV von Neapel im Jahre 1786 lebte und arbeitete er in der Vatikanstadt.
Jakob Philipp Hackert spezialisierte sich früh. Bereits während seiner Studienjahre in Berlin von 1753 bis 1762 wandte er sich der realistischen Landschaftsmalerei zu. Auch in Italien bildete dieses Gebiet der Malerei seinen Schwerpunkt. Auf zahlreichen Wanderungen in die Umgebung Roms sowie auf längeren Reisen in entferntere Gegenden hielt Hackert skizzenhaft die reizvolle Landschaft fest. Diese Blätter, mit genauen Ortsangaben bezeichnet, dienten im heimischen Atelier als Grundlage für die Gemälde. Selbige verkaufte Jakob Philipp Hackert an vornehme Reisende aus aller Welt, den römischen Adel sowie den Klerus. Zu Beginn seines Aufenthaltes in Italien war Hackert noch relativ unbekannt. Spätestens seit 1771 war Jakob Philipp Hackert jedoch in ganz Europa bekannt. In diesem Jahr begann der Maler mit der Arbeit an einem Seeschlachten-Zyklus für die russische Zarin Katharina dessen Höhepunkt die Darstellung der Zerstörung des türkischen Flaggschiffes durch die Russen bei Cesme bildet. Um dem Künstler ein genaues Vorbild zu liefern, ließ der Kommandant der zeitweilig in Livorno stationierten russischen Flotte im Hafen Livornos eine alte Fregatte anzünden und explodieren. Dieses Spektakel trug sicherlich ebenso zur Verbreitung von Hackerts Bekanntschaft bei wie seine Talente als Landschaftsmaler. Die zwölf Bilder der russischen Seeschlachtenserie beweisen Hackerts Meisterschaft auch als Maler von maritimen Sujets. Doch präferierte der Maler in den folgenden Jahren nur noch selten das reine Seestück. Das vorliegende Bild wurde vermutlich auf Wunsch eines Klienten ausgeführt, welcher die russischen Seeschlachten-Bilder im Atelier des Künstlers gesehen haben könnte. Bei der formalen Gestaltung dieses Gemäldes orientierte sich Hackert eindeutig am Vorbild des französischen Künstlers Joseph Vernet (1714–1789). In dessen Werk erscheinen Seestücke mit dramatisch gestalteten Stürmen und Schiffbrüchen sehr oft.

Ausstellungen:

Vgl.: Claudia Nordhoff: J. Ph. Hackert. Verzeichnis der Werke, Berlin, 1995

Vermittelt von Sascha Tyrra Kunstvermittlung im Jahre 2007